Opferland
Charlotte über „Opferland“ von Bettina Obrecht
„Opferland“ handelt von Cedric, der nach jahrelangem Mobbing und mehreren Schulwechseln endlich an einer Stadtschule angekommen zu sein scheint. Doch nachdem ein Mitschüler ihn zum Spaß „Opfer“ nennt, holt ihn die Vergangenheit wieder ein. Der Leser erfährt stückweise von Cedrics folgenschweren Erfahrungen, die einen die Gegenwart der Geschichte immer besser verstehen lassen.
Während des Lesens von „Opferland“ habe ich mich – angesichts der Ungerechtigkeit, mit der Cedric konfrontiert war – oft sehr wütend und vor allem hilflos gefühlt. Sowohl Lehrkräfte als auch Schulleitung stellen sich nach und nach gegen den Protagonisten und keiner scheint ihm helfen zu wollen. Damit ist das Buch erschreckend nah an der Realität und tut gerade deswegen beim Lesen so weh.
Darüber hinaus zeichnet sich im Laufe der Geschichte ab, dass Mobbing nicht nur die Opfer zermürbt, sondern auch Angehörige, wie beispielsweise die Eltern. Besonders gut hat mir außerdem gefallen, dass die verheerenden Folgen von Mobbing ungeschönt und eindrücklich beleuchtet werden. Es wird deutlich, dass Opfer noch Jahre später täglich unter den Vorfällen leiden.
Als Außenstehender ist es schwierig zu begreifen, was Mobbing wirklich bedeutet, doch „Opferland“ schafft das in meinen Augen sehr gut. Das Buch beinhaltet zwar teilweise Jugendsprache, die geschickt dazu beiträgt, die Authentizität zu steigern, ist aber dennoch verständlich formuliert – und eine dringende Empfehlung für Jugendliche und Erwachsene!
[Leseempfehlung: ab 12 Jahren]
Bettina Obrecht, Opferland, cbt, 7,99.-